Regenwasser sollte grundsätzlich vor der Zisterne gefiltert werden. Hiermit wird der Eintrag von Schmutz in den Regentank weitestgehend vermieden. Dies wirkt sich entscheidend auf die Wasserqualität und Funktionssicherheit der Gesamtanlage aus.
Filter werden unterschieden in selbstreinigende Filter und Schmutz sammelnde Filter.
Wir empfehlen den Einsatz selbstreinigender Filter mit Edelstahlfiltergewebe oder Edelstahlspaltfilter. Diese gewährleisten höchste Wasserqualität und absolute Entwässerungssicherheit.
Edelstahl-Filtereinsätze haben gegenüber Kunststoff-Filtergeweben maßgebliche Vorteile:
- mit Edelstahl lassen sich feinere Filtergewebe herstellen
- Edelstahl lädt sich nicht wie Kunststoff statisch auf
- Kunststoffgewebe werden deutlich stärker biologisch besiedelt
- Edelstahl verspricht Langlebigkeit
Welches Material eignet sich besser für Regenwasserzisternen, Beton oder Kunststoff?
Beide Materialien sind für die Speicherung von Regenwasser ausgezeichnet geeignet.
Betonzisternen werden in der Regel dort eingesetzt, wo der mit einem Kran ausgestattete Liefer-LKW an die Baugrube heranfahren kann oder das Baggerunternehmen einen Bagger mit entsprechender Hubkraft einsetzt.
Im rauen Umfeld eines Neubaus ist Beton oftmals die widerstandsfähigere Wahl. Betonzisternen werden in der Regel mit dem vorhandenen Aushubmaterial angefüllt.
Kunststoffzisternen finden ihren Einsatz meist dort, wo schweres Gerät nicht zum Einsatz kommen kann oder soll. Sehr häufig werden Kunststoffzisternen in bestehenden Gärten eingebaut.
Das Anfüllen von Kunststoffzisternen muss mit definiertem Auffüllmaterial bis max. Körnung 32 mm erfolgen (Kies, Kiessand), abhängig von Fabrikat / Hersteller. Aushub ist in der Regel nicht geeignet.
Welche Pumpe ist für welchen Einsatzzweck die Richtige?
Unterscheiden kann man grundsätzlich zwischen trocken aufgestellten Pumpen und Tauchdruckpumpen (Unterwasserpumpen).
Die Palette der trocken aufgestellten Pumpen reicht von der einfachen Gartenwasserpumpe zum Bewässern des Gartens, bis zum Hauswasserwerk mit integrierter, automatischer Trinkwassernachspeisung für die Regenwassernutzung in Haus und Garten.
Trocken aufgestellte Hauswasserwerke kommen im Regelfall dort zum Einsatz, wo ein Keller vorhanden ist (meist im Hausanschlussraum) und die Entfernung zur Zisterne, als auch die Ansaughöhe nicht zu groß sind. Tauchdruckpumpen werden meist dort eingesetzt, wo kein Keller vorhanden ist oder keinerlei Geräuschentwicklung erwünscht ist.
Tauchdruckpumpen sind auch bei größeren Entfernungen und Höhenunterschieden zwischen Zisterne und Haus meist die beste Wahl.
Als Gartenpumpen eignen sich hervorragend Tauchdruckpumpen mit integriertem Druckschalter und Trockenlaufschutz (Pumpe muss im Winter nicht demontiert werden).
Verschiedene Städte und Gemeinden fördern die Einsparung von Trinkwasser durch Nutzung von Regenwasser.
Sprechen Sie mit Ihrem Bau- oder Umweltamt. Der Bau von Regenwassernutzungsanlagen wird auch mit zinsgünstigen Krediten von diversen Banken unterstützt, z. B. die KFW Bankengruppe.
Info zu Förderung gibt es in verschiedenen Fördermitteldatenbanken, z. B. unter foerderdata.de
Bekannt sind uns momentan folgende kommunale Förderprogramme:
- Gemeinde Feldkirchen-Westerham (PLZ 83620), Förderung für den Einbau von Regenwassernutzungsanlagen, ab 5 m³
- Gemeinde Bubenreuth (PLZ 91088), ab 3 m³, 25 % der zuschussfähigen Kosten, max. 500,- €
- Bundesland Bremen
- Bundesland Hamburg
Falls Ihnen weitere Förderprogramme bekannt sind, so freuen wir uns über Ihre Nachricht - Kontaktieren Sie uns!
Die Zisternengröße (Tankgröße) ist abhängig von Ihrem Regenwasserbedarf, der Größe und Art der Dachfläche und der regionalen Niederschlagsmenge.
Folgende Tabellen geben einen Anhalt zur Anlagendimensionierung.
Reine Gartenanlage
Gartenfläche in m² | projizierte Dachfläche in m² | Zisternengröße in Liter |
bis ca. 500 | ab 80 | 4000 |
bis ca. 800 | ab 100 | 5000 - 6000 |
bis ca. 1000 | ab 120 | 6000 - 8000 |
bis ca. 1500 | ab 160 | 8000 - 10000 |
Haus- und Gartenanlage (WC, Waschmaschine und ca. 200 m² Garten)
Bewohneranzahl | projizierte Dachfläche in m² | Zisternengröße in Liter |
3 | ab 100 | 5000 |
4 | ab 120 | 6000 |
5 | ab 140 | 6000 - 9000 |
6 | ab 160 | 7000 - 10000 |
Eignet sich Regenwasser zum Wäsche waschen?
Regenwasser eignet sich bestens für die Waschmaschine. Durch seine Kalkfreiheit schont es Rohre, Armaturen und Geräte. Zudem kann Waschmittel geringer dosiert und auf Weichspüler verzichtet werden.
Voraussetzung dafür ist eine richtig gebaute Regenwasseranlage, ausgestattet mit hochwertigem Regenwasserfilter, beruhigtem Zulauf, Skimmer und schwimmender Entnahme. Zusätzlich ist auf die strikte Trennung von Trink- und Regenwasser nach DIN 1989 und DIN EN 1717 zu achten.
Das Einsparpotenzial durch Wäsche waschen mit Regenwasser liegt durchschnittlich bei 10 % des gesamten Trinkwasserbedarfs eines Haushaltes.
Auch aus rechtlicher Sicht spricht nichts gegen das Waschen mit Regenwasser. In der Trinkwasserverordnung vom Jan. 2003 ist dies eindeutig geregelt und wurde zwischenzeitlich von mehreren Gerichten bestätigt.
Tipp für Energiesparer
Sie können beim Wäsche waschen auch noch Ihren Strombedarf um etwa 50 % verringern. Dafür spülen Sie für die Waschgänge warmes Wasser von Ihrer Solaranlage oder der Zentralheizung ein, für die Spülgänge verwenden Sie Regenwasser. DIN-konform läßt sich dies mit einer Waschmaschine mit zusätzlichem Warmwasseranschluss verwirklichen (z. B. von Miele, Bosch und Candy).