Bei modernen Regenwasseranlagen, welche das nötige Zubehör ausweisen, sollte eine regelmäßige Reinigung nicht erforderlich sein.
Benötigt werden:
► Vorfilterung, z.B. Fallrohrfilter, Steckfilter
► Beruhigter Zisternen-Zulauf
► Schwimmende Entnahmeleitung
► Überlaufsiphon
► Angepasste Größe der Zisterne
Zudem sollten Filter und Dachrinne hin und wieder gereinigt werden.
Die Vorfilterung verhindert einen hohen Eintrag an organischem Material. Der beruhigte Zulauf fördert das Absinken aller Stoffe (Sedimente) auf den Boden, so dass sauberes Wasser mittels schwimmender Entnahme unterhalb der Wasseroberfläche entnommen werden kann.
Durch den Überlaufsiphon werden Verunreinigungen welche in der oberen Wasserschicht treiben abgeschwemmt. Dieser Effekt wird durch eine angepasste Zisternengröße (Kalkulation anhand Verbrauch, Niederschlagsmenge und Anzahl der Personen im Haushalt) verstärkt.
Dass Schwebeteilchen sich am Boden absetzen und dort eine Sedimentschicht bilden, ist gewollt und Teil des Reinigungsprozesses einer Regenwassernutzungsanlage. Die Kulturen welche sich dort bilden tragen erheblich zur Reinigung des Wassers bei. Nötig hierfür ist Sauerstoff, welcher über das Regenwasser zugeführt wird (beruhigter Zulauf). In der Zisterne ensteht dadurch ein biologisches Gleichgewicht, es kann mit stetig guter Wasserqualität gerechnet werden. Sollte eine Dicke der Sedimentschicht von 5cm (nach ca. 10 Jahren) erreicht sein, ist über eine Zisternen-Reinigung nachzudenken.
Zisterne reinigen - einfach
Ist die Wasserqualität in Ordnung und es sollen nur die abgesetzten Sedimente entfernt werden, reicht eine Schmutzwasserpumpe.
Zuerst muss die Pumpe der Regenwasseranlage und die Trinkwassereinspeisung abgeschaltet werden. Die Zisterne wird bis auf einen Bodensatz von ca. 40cm leergepumpt. Nun wird die Schmutzwasserpumpe in die Zisterne abgelassen und mittels Pumpfunktion und/oder einem Bessen die Sedimentschicht am Boden aufgewühlt. Das restliche, sedimenthaltige Wasser wird dann einfach über die Schmutzwasserpumpe abgepumpt. Es wird zwar ein kleiner Bodensatz in der Zisterne bleiben, dieser kann üblicherweise aber vernachlässigt werden.
Zisterne reinigen - gründlich
Eine gründliche Zisternenreinigung geht nur von innen. Die Zisterne sollte davor mindestens eine halbe Stunde belüftet werden um eventuell entstandene Gase entweichen zu lassen. Zudem sollte sich immer eine zweite Person als Hilfe bereitstehen. Auf Nummer Sicher geht, wer sich ein Klettergeschirr bzw. Seil umlegt.
Die Zisterne wird zunächst leergepumpt und grob von der Sedimentschicht befreit (s.o., Zisterne reinigen - einfach). Vor dem Begehen der leeren Zisterne ist nochmals die Luft auf mögliche Gase zu prüfen. Wenn nötig, kann jetzt die Zisternenwand mittels Hochdruckreiniger gesäubert werden.
Der Bodensatz in der Zisterne lässt folgendermaßen abpumpen: Die Schmutzwasserpumpe wird am Boden der Zisterne in einen Mörtelkübel oder einen großen Eimer gestellt. Der Bodensatz kann nun mittels kleinem Eimer und Schauffel in den Mörtelkübel geschöpft werden; von dort wird er mittels Schmutzwasserpumpe abgeführt.
Vor Wiederinbetriebnahme des Hauswasserweks muss die Zisterne wieder mit Wasser befüllt werden.
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